Moto Trophy 2020:
Hitzeschlacht in Most
 

Rik Jansen NLWährend die Asse des Grand Prix Zirkus in Brünn beim Großen Preis von Tschechien um Punkte zur Weltmeisterschaft fuhren, waren nur rund 200 Kilometer entfernt im Autodrom in Most die Piloten der Moto Trophy am Werk. Aber die unbarmherzige Hitze dürfte allen Piloten an dem langen Wochenende zugesetzt haben, verlangt doch der 4,2 Kilometer lange Kurs ganz in der Nähe zur Grenze nach Deutschland von den Fahrern einiges ab.

Ian Simpson Most2020.1 Phase One Suzuki Foto Annabell WeibergMit dem Phase One Team hatte ein angesehenes Superbike Team von der Insel den Weg nach Tschechien gefunden. Mit dem 6fachen TT-Sieger Ian Simpson ein Weltklasse-Pilot am Start, an dem die Piloten der Moto Trophy Serie ihren Leistungsstand messen konnten. Die Jungs aus England hatten mit Robert Burns einen zweiten Fahrer mitgebracht, beide traten mit Suzuki-Motoren ausgestatteten Eigenbau-Fahrwerken in der offen Superbike-Klasse an. Während in Lauf 1 Ian Simpson sich Dominik Horvath (Suzuki SRAD) und Axel Süss (Aprilia Mille) knapp vom Leibe halten konnte, heizten in Lauf 2 gleich mehrere Piloten dem TT-Spezialisten ein. Am Ende holte sich Horvath den Sieg vor dem Niederländer Martin van Ruitenbeek (Kawasaki ZXR750), Ian Simpson (Suzuki XR 89 und Süss. Nicht einmal 4 Sekunden trennte am Ende das Quartett.

Einen ungefährdeten Sieg in beiden Rennläufen holte sich Timo Schönhals auf seiner Yamaha R6. Dahinter aber entbrannte in beiden Läufen ein Kampf um die Plätze mit den gleichen Piloten. Chris Mann vor Uwe Zimmermann, Georg Regele ((alle Yamaha R6) und Wolfram Kiese (Honda CBR 600) lautete die Reihenfolge in Lauf eins. Im zweiten Rennen drehte Kiese den Spieß um und wurde zweiter vor Mann, Patrick Gleim (Yamaha R6), Regele und Zimmermann. Die Ausgeglichenheit in dieser Klasse lässt keine Vorhersage auf den Plätzen hinter Schönhals zu.

In beiden Läufen waren bei den Twins die Podiumsplätze klar verteilt. Werner Hausner (Ducati TT 2) vor Steffen Serway (Kawasaki ER6) und Jens Hofmann (Moto Guzzi) standen auf dem Siegerpodest. Doppelstarter Georg Regele brachte seine Suzuki SV 650 auf Platz 4 in Lauf eins, Frank Claussner (Ducati 1000 SS) in Lauf zwei.

Gleich mehrere Piloten aus dem Yamaha R3 Cup nutzen die Gelegenheit, erste Rennerfahrung mit dem neuen Arbeitsgerät in der Young Rider Trophy zu sammeln. Als Anwärter auf den Cup empfahl sich Nick Fischer, der Filius des ehemaligen Europa- und Deutschen Meisters Manfred Fischer, der beide Rennen für sich entschied. Dahinter, der Österreicher Tristan Walch vor Valentin Folger, dem Cousin des jetzigen Superbike und Ex-Grand-Prix-Piloten Jonas Folger.

Bei den Youngtimern holte sich der Niederländer Geert Donker in beiden Läufen den Sieg. Justian König musste nach Platz 2 im ersten Lauf anschließend alle Hoffnungen begraben, gleich nach dem Start in der Schikane wurde er regelrecht torpediert und humpelte anschließend im Fahrerlager herum. Dafür holte sich Felix Rehm Platz 2 in Lauf 2 vor Richard Stachon der in beiden Läufen als Dritter auf das Podium stieg.

Die Moto3 Youngster hatten mit zwei weiteren KTM RC 250 R aus dem Northern Europ Cup Zulauf erhalten. Aber die Honda NSF 250 behielten mit Luca Göttlicher und Jona Eisenkolb vor den KTM-Treibern Niklas Kitzbichler und Julius Coenen die Oberhand in Lauf 1. Erneut war es Göttlicher, der den Sieg in Lauf 2 vor Loris Schönrock und Eisenkolb holte.

Chris MeyerWeniger als 1 Sekunde betrug der Vorsprung von Kenny Mathiessen (Yamaha TZ 250) vor Chris Meyer (Honda RS 250) in der Grand Prix Zweitaktklasse der letzten Bauepoche. In Lauf zwei drehte Meyer den Spieß um und gewann knapp mit 3/10 Vorsprung vor dem Dänen. Mit respektablen Abstand stieg Ex-Europameister Herbert Hauf jeweils als Dritter auf das Podium.

Bei den Ian Simpson Robert Burns Most 2020Zweitakt Klassikern holte sich in beiden Läufen Doppelstarter Simpson auf der Yamaha TZ 350 den Sieg vor Matthias Bormann, Günther Hinze und Richard Peers-Jones, alle auf den 350er Yamahas. Dahinter dann der Niederländer Rik Jansen als bester 250er Fahrer und Rene Voss als bester 125er Pilot. In Lauf 2 versagte Bormanns Yamaha bereits am Start den Dienst. Da gab es einen Doppelsieg für die Briten mit Peers-Jones auf Rang zwei vor Hinze , Voss und Jansen.

Ungefährdet der Platz 1 von Manfred Schneider bei den Klassikern bis Bauepoche 1983. Der Franke fuhr seine Ducati 750 ungefährdet in beiden Rennen zum Sieg. Markenkollege Walfred Brandau (Ducati 750) lief vor Doppelstarter Dominik Horvath (SPR-Honda FT 500) und Harald Müller (Aermacchi-Metisse 350) ein. Horvath vor Müller lautete die Reihenfolge in Lauf 2, nachdem Brandau in Runde 4 ausgefallen war.

Ein volles Fahrerfeld präsentierte sich in der Gespannklasse. Peter Kirmeswenger mit Kevin Kölsch im Boot holte sich in beiden Läufen den Sieg mit dem LCR-Yamaha 600 Kombination jeweils vor Christian Steiner mit Kathrin Anscheck an seiner Seite auf dem F1 LCR-Yamaha Gespann, den Sieg. Claus Pickl und Jens Wasiak mit dem Suzuki F2 Gespann belegten in Lauf 1 den Platz 3 auf dem Podium. In Lauf 2 war es Charly Suter mit Beifahrer Thomas Maixner (Stoat Kawasaki F1), die als Dritte auf das Podium stiegen.

Die Boxer-Fraktion der BMW-Piloten war für Rolf von der Weyden als Laufsieger und Werner Müller auf Platz 2 eine sichere Angelegenheit in beiden Rennen. Rolf Srech brachte seine BMW auf Platz 3 in Lauf eins, in Lauf 2 erbte Tilo Schubert den Platz auf dem Treppchen.

Als nächstes Event steht die Moto Klassik auf dem Dekra Lausitzring am 19.-20. September 2020 auf dem Kalender, wiederum mit allen Klassen der Moto Trophy Serie. 


Startgetümmel der Youngtimer

Weitere Informationen: www.klassik-motorsport.com 

Text + Fotos: Manfred John, Klassik Motorsport, Annabell Weiberg


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